Das "Effi-Hasi" ist ein kleiner, ausgestopfter Feldhase, der vor Jahren als Requisit in "DAS Theater an der Effingerstrasse" in Bern geraten ist und nun in der Schauspieler-Garderobe an der Wand hängt. Hier hat der Hase schon eine Vielzahl von Höhen und Tiefen des Theaterlebens mitbekommen.

Begonnen hat diese Geschichte 1996, als ein neues Kulturkonzept der Stadt Bern das alt eingesessene, jedoch altmodisch und ineffizient geführte 'Atelier Teater' dahinraffte. Ernst Gosteli, der als kaufmännischer Theaterleiter eben vom Berner Stadttheater verabschiedet worden war und Markus Keller, der sich nach jahrzehntelanger freier Arbeit als Regisseur nun einmal an einen festen Ort wagen wollte, übernahmen die Räumlichkeiten.

Dass sie damit in gewisser Weise doch ein Erbe angetreten hatten, sollte sich bald zeigen. Denn die Berner verwendeten den alten Namen 'Atelier Theater' unerbittlich weiter (was sie auch Jahrzehnte später noch tun...) und hielten andererseits dem Theater eine für heutige Verhältnisse unglaubliche Treue. Schon immer war das Mittelstandspublikum - der Gymnasiallehrer und der Bundesbeamte mit Frau zwischen der Pizzeria 'Da Carlo' und dem

um acht, en suite 27 mal pro Monat, bei zehn Produktionen im Jahr.

Dieser - gewissermassen - Archetyp eines Theaters hat demnach auch selbst etwas zu erzählen. Und zwar nichts von der künstlerischen oder gesellschaftlichen Exaltiertheit aktueller Shootingstars oder bedeutender Künstler, die in allen Medien ja zur Genüge Beachtung finden, aber viel über die andauernde, in langsam gewachsene kulturelle Formen gegossene Beziehung zum Publikum. Das Theater in seiner ursprünglichen Definition als Interaktion zwischen Zuschauer und Bühne, zwischen Bürger und Theatermensch, zwischen Wirklichkeit und Erzählung.

Was liegt näher, als hier nach den Bedingungen der Theaterarbeit an sich zu forschen? Als hier den Arbeitsalltag, die Mühen und Freuden der Menschen zu beobachten, die für uns das Geschichtenerzählen erledigen? Wie kommt es zustande, das konkrete, auf der Bühne greifbare, spielerische Erzählen des Theaters?

Und irgendwie - auch ohne dass dafür besonders drastische Hinweise vorhanden wären - hat man das Gefühl, dass es das alles nicht mehr lange geben wird.

www.dastheater-effingerstr.ch

Coiffeur treppab ins Theater gegangen, und das sollte auch so bleiben.

Die Treue der 2200 (!) Abonnenten hat aber ihren Preis: Theater ist hier nicht in erster Linie ein Ort persönlicher Verwirklichung oder künstlerischer Visionen - hier will das Publikum Geschichten erzählt bekommen, will mitfühlen, mitträumen oder mit Spannung dem Ausgang eines Stückes entgegenfiebern. Hier ist solide Arbeit gefragt, und das jeden Abend pünktlich